Konzentriert gingen beide Parteien in ein mäßiges  Bezirksoberligaspiel, welches von zwei starken Abwehrreihen dominiert wurde. Gestützt auf einen gut aufgelegten Peter Vrabel im Tor stand die 3-2-1 Deckung der Bürgeler zunächst kompakt, Sebastian Marten gelang es auf der Vorgezogenenposition immer wieder, den Spielaufbau der Gastgeber zu stören und diesen zu Fehlpässen zu verleiten. Allerdings wurden bereits in der Anfangsphase diese Chancen nicht konsequent genutzt, sodass man zunächst immer einem Rückstand hinterher lief . Erst nach 10 Minuten legte sich die Nervosität und der TSG gelang es durch teilweise sehenswerte Kombinationen eine verdiente 2 Tore Führung herauszuspielen, die bis zum 7-9 (25. Minute) anhielt. Durch unkonzentriertes Spiel im Angriff und fehlendes Rückzugsverhalten müsste man dann allerdings einen 4-Tore Lauf des Gastgebers hinnehmen, der sich zunehmend besser auf die Bürgeler Rückraumspieler Nowinski, Drosdek und Nubert einstellen konnte (11-9, 27. Minute). Ein Rückstand, welchen man aber postwendend zum 11-11 Halbzeitstand ausgleichen konnte.

Zu Beginn der zweiten Hälfte schien es, als ob die Bürgeler Mannschaft der Halbzeitansprache gut zugehört hätte – schnell lag man wieder mit 2 Toren in Front und immer wieder gelang es, den Gegner unter Druck  zu setzen, bevor der Angriffselan jäh gebremst wurde: In der 35. Minute erhielt Peter Vrabel völlig zurecht die rote Karte, nachdem er einen Steinheimer Gegenspieler, der ihm freistehend mitten ins Gesicht geschossen hatte, umstieß. Eine Affekthandlung, die zwar nachzuvollziehen ist – zumal Vrabel bereits in der ersten Hälfte nach einem direkten Treffer im Gesicht minutenlang behandelt werden musste – trotzdem einem erfahrenen Spieler nicht passieren darf! Für den disqualifizierten Torwart kam Kai-Uwe Siegorder zwischen die Pfosten, der durch seine starken Paraden Bürgel in seiner stärksten Phase den Rücken stärken sollte. Es schien, als sei die TSG durch diese rote Karte zusätzlich angespornt, denn in den nächsten Minuten gelang es durch eine starke Abwehrleistung, flüssige Kombination und das vermeiden einfacher Fehler, den Aufstiegsaspiranten aus Steinheim nicht nur auf Distanz zu halten, sondern die eigene Führung kontinuierlich auch 5-Tore (12-17, 41. Minute) auszubauen. 

Eine Auszeit des Steinheimer Trainers Lars Jung brachte dann allerdings die Wende: Die letzten 19 Minute des Spieles wurden seitens der TSG mit 3-10 Tore geradezu hergeschenkt! Sämtliche Fehler, die man sich in den ersten 40 Minuten verkniffen hatte, sollten nun in geballter Form über das zunehmend kopflos agierende Spiel der ersten Herren hereinbrechen. Selbst eine doppelte Überzahl (49. Minute) konnte nicht genutzt werden, da sich die Mannschaft immer häufiger in Einzelaktionen verrannten und der Gastgeber durch miserable Pässe zu einfachen Gegenstößen einlud. Schnell war der komfortable Vorsprung verspielt (19-19, 52. Minute) und es begann das große Entsetzen. Ohne echte Alternative auf der Bank mussten die zahlreiche Bürgeler Fans mit zusehen, wie der Gastgeber zunächst das 20-19 erzielte, Bürgel zwar nochmals ausgleichen konnte, den letzten beiden Gästetoren zum 22-20 Endstand aber nichts mehr entgegenzusetzen hatte. 

Eine Niederlage, die mit etwas mehr Disziplin und ein bisschen Cleverness der stark ersatzgeschwächten Mannschaft vermeidbar gewesen wäre. Schwächen, an dem es in den nächsten Wochen zu arbeiten gilt.

Für Bürgel spielten: Peter Vrabel (1.-34.), Kai-Uwe Siegorder (34.-60.);   Boris Wolf (10/6), Claudius Deichmann (4/1), Martin Drosdek (2), Tim Geyer, Sebastian Marten, Robert Nowinski, Andreas Nubert (je 1), Phillip Thomas, Christian Onate, Thorsten Burchardt

Zeitstrafen: Steinheim 5 – Bürgel 1                                 Strafwürfe: 1/0 – 8/7 Schiedsrichter: Heipt / Dolic (Kronberg)                               Zuschauer: 250 

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte gegen Vrabel