Die Gäste gingen nach dem Anpfiff zwar mit 0:1 in Führung, aber über 1:1, 2:2, 3:2, 5:4 bestimmte dann Bürgel das Geschehen. Niederrodenbach agierte im Angriff noch zu nervös und kam mit Bürgels Deckung nicht zurecht. Dies nutzen die Gastgeber aus, 5 Tempogegenstöße und zudem 5 Tore in Folge durch Boris Wolf. Beide Teams schenkten sich nichts und die Zuschauer sahen ein kampfbetontes Spiel. Bürgel spielte diesmal clever und vermied überhastete Aktionen. Bis zum 12:10 führte man immer mit 2-3 Toren. Entscheidend war aber das Deckungsverhalten Bürgels. Niederrodenbach spielte einfach zu statisch und fand nicht den richtigen Weg zum Tor. Und wenn sie mal eine Lücke fanden, dann stand dort Swen Stein. Er war an diesem Abend der überragende Akteur in der Jahnhalle und parierte zudem 4 von 6 Strafwürfen.
Jetzt durfte der Niederrodenbacher Ullmann nach dem 3. groben Foulspiel das Parkett verlassen. Bürgel nutze dies und baute die Führung auf 15:10 aus und war wieder im Angriff. Die Gelegenheit mit 16:10 in die Kabine zu gehen in der Hand. Aber ein technischer Fehler brachte die Gegner wieder in den Ballbesitz und diese erzielten wenige Sekunden vor Schluss den Anschlusstreffer. Beim Spielstand von 15:11 ging es in die verdiente Halbzeitpause.
4 Tore Vorsprung waren natürlich kein sicheres Polster, dem war sich das Team aus Bürgel bewusst. Und Trainer Klaus Bastian trichterte es Ihnen in der Kabine auch in die Köpfe. So kam es dann auch. Niederrodenbach kämpfte verbissen weiter, aber Bürgel hielt dagegen. Mannschaftlich geschlossen standen sie weiterhin in der Defensive und Swen Stein brachte Niederrodenbachs Werfer zur Verzweiflung. Auch der Angriff spielte konzentriert und vor allem effektiv weiter. Ebenfalls traten die Spieler diesmal als Mannschaft auf und nutzen Spielzüge um die Deckung des Gegners auseinander zunehmen. So kam man über 17:13, 19:13, 20:14 erstmals auf eine 6 Tore Vorsprung. Ging man nach dem bisherigen Spielverlauf, so war für die Gäste in diesem Spiel nichts mehr zu holen. Zu abgeklärt spielte Bürgel.
20:15, jetzt sorgten die beiden Schiedsrichter für Spannung. Konnten diese schon bis dahin nicht mit dem Niveau der Partie mithalten, setzten Sie nun die Maßstäbe zu Gunsten der Gäste neu. Bürgel kämpfte weiter, war aber machtlos gegenüber den Entscheidungen und stemmte sich gegen den Ansturm der Niederrodenbacher. 20:17, 22:18, 22:20. Niederrodenbach war dran, das Spiel wieder offen. Hätte Bürgel nicht diesen komfortablen Vorsprung besessen, wäre das Spiel sicherlich gekippt. Aber Bürgel fing sich und die Gäste hatten zu viel Kraft bei der Aufholjagd gelassen. Dann in der 54. Minute, Marco Fischer trifft in einer Angriffsaktion den gegnerischen Abwehrspieler mit der Hand im Gesicht. Rote Karte und Bürgel für 2 Minuten in Unterzahl. Nochmals mussten die Bürgler Spieler und Fans um ihren Sieg bangen. Aber mit letzter Kraft bäumten sie sich nochmals auf. 24:20 kurz vor Ende der Partie und die Gäste versuchten mit einer offenen Manndeckung das Spiel nochmals an sich zu reißen. Nur gegen die schnellen Spieler aus Bürgel war dies natürlich kein probates Mittel und so trennte man sich am Ende beim Spielstand von 25:21, aus Sicht Bürgels wohlverdient.
Wie sagt man so schön? „Die Hoffnung stirbt zu letzt.“ Und nur die Hoffnung bleibt der TSG Bürgel im Kampf um die Meisterschaft. Denn aus eigener Kraft ist nichts mehr zu bewegen. Betrachtet man die Tabelle, findet man dort an der Spitze Steinheim (-4 Punkte), Kesselstadt (-5 Punkte) und Bürgel (-6) Punkte. Da Bürgel im direkten Vergleich gegen diese Teams schlechter gestellt ist, müssen Steinheim noch 3 Punkte und Kesselstadt noch 2 Punkte abgeben. Und Bürgel spielt nicht mehr gegen beide Mannschaften und kann so nur noch hoffen, das diese noch die notwendigen Punkte lassen. Also, es bleibt spannend.
Es spielten: Swen Stein; Dimi Nastos, Boris Wolf (8), Jacek Naglik, Marco Fischer (1), Tim Geyer, Sven Lenort, Mirco Bagnara, Andreas Nubert, Claudius Deichmann (10/5), Jens Kaiser (1), Martin Drosdek (5), Patrick Käseberg
Siebenmeter: TSG Bürgel: 6/5 – TSG Niederrodenbach: 6/2
Zeitstrafen: TSG Bürgel: 4 – TSG Niederrodenbach: 9