So verdient der Sieg am Ende auch war, als glücklich muss er dennoch bezeichnet werden. Wie schon in der Vorrunde bewiesen die Bürgeler eine tolle Moral nachdem sie lange einem zeitweise deutlichen Rückstand hinterherlaufen mussten. Begünstigt wurde der Erfolg freilich durch den verletzungsbedingten Ausfall von Steve Berger, der nach einer unglücklichen Abwehraktion mit einem Nasenbeinbruch 15 Minuten behandelt werden musste. An seine bis dahin starke Leistung konnte er in der Schlussphase nicht mehr anknüpfen. An seinem Ausfall lässt sich der Erfolg der TSG indes aber nicht festmachen.

Die beiden Titelaspiranten lieferten sich eine umkämpfte, aber weitgehend faire Partie, die von den Schiedsrichtern Haas/Georg umsichtig geleitet wurde. Im ersten Abschnitt hatten die Gastgeber mit geduldigem Spiel und herausgespielten Treffern ihre Vorteile. Die TSG hielt spielerisch mit, ging aber mit ihren guten Chancen viel zu leichtfertig um. Steffen Weißling konnte bis zur Pause glänzen, weil Bürgel überhastet und sehr schwach abschloss. Als dann in den letzten Minuten vor dem Wechsel die Abwehr nicht mehr im Bilde war, drehte die TGS auf und schien mit einer 15:11-Führung auf Siegeskurs.

Nach dem Wechsel war aus Bürgeler Sicht zunächst kaum Besserung zu sehen. Die Abwehr war weiterhin zu passiv, und die Chancen blieben ungenutzt. Freilich änderte sich das bald, denn nach den Anweisungen ihres Trainers änderten die TSG-Angreifer ihr Wurfverhalten, überwanden damit Weißling immer öfter und bekamen zusehends Oberwasser. Entscheidend war dann der Ausfall von Berger, der in Abwehr und Angriff gleichermaßen vermisst wurde. Binnen weniger Minuten drehte die TSG den Spieß vom 19:15 zum 20:21 und ließen sich in der ausgeglichenen Phase 25:27 nicht aus dem Konzept bringen. Als Niederodenbach am Ende zu schnellen Abschlüssen gezwungen war, konterte Bürgel zum 26:30. Diesen Vorsprung verteidigte die Bastian-Truppe abgezockt, auch wenn die Führung schließlich auf zwei Treffer zusammenschmolz. In einer glänzend eingestellten Mannschaften waren waren neben dem starken Torhüter Michael Wolf Jacek Naglik auf der mittleren Rückraumposition sowie Timo Kaiser, Boris Wolf und Sven Lenort die Garanten für den Sieg. Sie setzten mit starken Aktionen und Treffern zur rechten Zeit entscheidende Impulse. 

„Ich bin mit der Moral der Truppe sehr zufrieden und sehr stolz auf die Jungs. Sie haben mit einer neu formierten Mannschaft viel erreicht und werden dafür am Ende wohl mit der Meisterschaft und dem Aufstieg zur Landesliga belohnt“, freute sich Klaus Bastian über den Sieg und die nun ausgezeichneten Chancen. Realistisch erkannte TGS-Trainer Georg Völker den Sieg der TSG nach der deutlichen Steigerung als verdient an, Klaus Hamburger, Abteilungsleiter der TGS, konnte seine Enttäuschung über die Niederlage seiner Truppe indes nicht verbergen: „Es ist schon schade, dass unser Gegner erst nach dem Ausfall des starken Steve Berger richtig zum Spiel fand. Mit ihm wären wohl wir als Sieger vom Feld gegangen!“

TGS Niederrodenbach: Weißling, Mergenthal; Krause (1), Pendzialek (2), King (1), Bach (1), Dietz, Ruth (5), Berger (4), Hüttig (1), Ullmann (6/1), Rack (1), Brill, Heiden (9).

TSG Bürgel: Michael Wolf, Thorsten Stellbrink; Nedzad Bekric (1), Timo Kaiser (6), Sven Lenort (5/1), Tobias Nubert (2), Mirko Bagnara (1), Jacek Naglik (5), Boris Wolf (6), Dominik Sonnberger, Tim Geyer, Hennig Tiedemann (6), Martin Drosdek (1), Nils Lenort.

SR: Haas/Georg (Groß-Bieberau/Wersau)             Zuschauer: 600
Siebenmeter: 2/1 – 2/1                                    Zeitstrafen: 2 -2

Besonderes Vorkommnis: Rote Karte gegen Nubert (TSG; 51.) wegen Grobem Foul

Spielfilm: 3:1, 3:3, 5:3, 6:5, 8:8, 12:8, 14:9, 15:11 – 16:13, 19:14, 20:21, 22:21, 23:23, 23:26, 25:27, 25:29, 27:31, 30:32, 31:33