Wenn man den Namen Nico Büdel in Handballkreisen hört, denkt man unweigerlich an schnelle Tempogegenstöße, präzise Anspiele und unermüdlichen Einsatz. Der ehemalige Bundesligaprofi, der viele Jahre auf höchstem Niveau aktiv war, hat sich nach seiner aktiven Karriere für einen neuen Weg entschieden: Seit dieser Saison ist er Spielertrainer der „Berler Bulls“, dem ambitionierten Handballteam der TSG Offenbach-Bürgel. Doch damit nicht genug – Büdel befindet sich aktuell in der Ausbildung zum Schiedsrichter.
Ein eher ungewöhnlicher Schritt, der aber perfekt in sein Konzept passt: „Wenn man als Trainer Verantwortung übernimmt, muss man auch die Perspektive der Schiedsrichter verstehen“, erklärt er. Neben der Arbeit an seinem Trainerschein gehört die Schiedsrichterausbildung zu den Bausteinen, die ihn noch breiter aufstellen sollen.
Seine Motivation liegt nicht nur im Pflichtprogramm des Trainerlehrgangs, sondern vor allem in echtem Interesse. „Ich möchte erleben, wie es ist, wenn man die Pfeife in der Hand hat. Es ist eine komplett andere Sicht auf das Spiel. Gleichzeitig möchte ich den Respekt vor den Unparteiischen vorleben und an meine Spieler weitergeben.“ Mit seiner Erfahrung als Profi bringt Büdel beste Voraussetzungen mit.
Interview mit Nico Büdel
Frage 1: Nico, nach so vielen Jahren als Spieler und jetzt als Trainer – warum auch noch Schiedsrichter?
„Weil ich glaube, dass man den Handball nur dann ganz versteht, wenn man alle Seiten erlebt hat. Ich habe gespielt, ich trainiere jetzt – und als Schiedsrichter lernt man, wie schwierig es ist, in Sekundenbruchteilen die richtige Entscheidung zu treffen.“
Frage 2: Was nimmst du dir als Schiedsrichteranwärter für die Zukunft vor?
„Natürlich möchte ich die Ausbildung erfolgreich abschließen und aktiv Spiele leiten. Mir geht es aber auch darum, das gegenseitige Verständnis zu fördern – Spieler, Trainer und Schiedsrichter ziehen letztlich alle am gleichen Strang, um den Handball weiter nach vorne zu bringen.“
Mit seinem Schritt zeigt Nico Büdel eindrucksvoll, dass Handball mehr ist als Tore, Punkte und Tabellenplätze. Der Perspektivwechsel vom Spieler zum Trainer und nun auch zum Schiedsrichter macht ihn zu einer Persönlichkeit, die den Sport aus allen Blickwinkeln kennt. Für die TSG Offenbach-Bürgel und den Handball insgesamt ist das ein Gewinn – auf und neben dem Spielfeld.




