Die Herren 1 der TSG Offenbach-Bürgel kehrten am Wochenende ohne Punkte, aber mit einer großen Portion Kampfgeist aus Groß-Bieberau zurück. Beim 34:32 (19:12) mussten sich die Berler Bulls trotz einer eindrucksvollen Aufholjagd geschlagen geben.
Zu Beginn der Partie schien alles auf ein ausgeglichenes und temporeiches Spiel hinauszulaufen. Doch während die Bulls im Positionsangriff gute Chancen herausspielten, scheiterten sie zu häufig am glänzend aufgelegten HSG-Keeper Martin Juzbasic. Der Schlussmann entschärfte bereits in den ersten 30 Minuten mindestens zehn freie Würfe und brachte die Bürgeler Angreifer damit reihenweise zur Verzweiflung. Die vergebenen Chancen eröffneten den Gastgebern immer wieder die Möglichkeit, ins Tempospiel umzuschalten, welches die Hausherren eiskalt nutzten, um konsequent einfache Tore zu erzielen. Gleichzeitig bekam die Abwehr der TSG den Rückraumlinken Damjan Jajic kaum zu fassen: Immer wieder kam er zu erfolgreichen Torabschlüssen, zog Siebenmeter oder provozierte Zeitstrafen. Folgerichtig wuchs der Rückstand kontinuierlich an und Groß-Bieberau/Modau erspielte sich dank starker Torhüterleistung und konsequentem Angriffsspiel einen komfortablen 19:12-Halbzeitstand. Aus Sicht der Bulls: eine erste Halbzeit zum Vergessen.
Doch wer glaubte, dass das Spiel damit entschieden war, unterschätzte den Charakter der Mannschaft. Nach dem Seitenwechsel zeigten die Berler Bulls ein völlig anderes Gesicht. Die Abwehr stand nun deutlich kompakter, die Fehlerquote im Abschluss sank, und das Tempospiel brachte wichtige Treffer. Tor um Tor arbeitete sich Bürgel zurück in die Partie, verkürzte den Rückstand und zwang die Gastgeber zunehmend zu Fehlern. Mit 21 erzielten Treffern in der zweiten Hälfte setzte die TSG ein klares Ausrufezeichen – doch am Ende reichte die fulminante Aufholjagd nicht, um das Ergebnis zu drehen.
„Es ist sehr schade, dass wir nichts zählbares aus Bieberau mitnehmen konnten. Wir haben uns so viele gute Chancen in der ersten Halbzeit herausgespielt. Die Abschlussquote war jedoch katastrophal und damit verbunden der Rückzug leider auch nicht gut genug. Ich bin mit der zweiten Halbzeit aber sehr zufrieden. Die Einstellung hat gepasst und wir konnten uns steigern. Das wir ohne Punkte nachhause gefahren sind lag einzig alleine an uns. Die Hypothek aus der ersten Halbzeit war einfach zu groß“, analysierte Spielertrainer Nico Büdel nach der Partie.
Lange Zeit zum Grübeln bleibt allerdings nicht. Bereits am kommenden Wochenende steht das nächste schwere Auswärtsspiel an – dieses Mal beim starken TV Petterweil. Dort wollen die Berler Bulls an die zweite Halbzeit von Groß-Bieberau anknüpfen und sich mit Punkten belohnen.




